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© Dirk Burchard zum 1. Mai 2007 www.ryker.de/dirk/archiv/wikipedia.html

Freie Enzyklopen

Warum ich mir http://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Burchard verbitte und dies sogar untersagen könnte.

Wikipedia ist ein großartiges Informationsmedium - zumindest solange man keine politisch oder wirtschaftlich werthaltigen und deshalb regelmäßig von bestimmten Interessengruppen verbogenen Informationen sucht. Und irgendwie ahnte ich wohl schon, daß ich die Grenzen der deutschen Wikimedia-Sektion bald kennenlernen würde als ich mich stattdessen für eine Spende an die Wikimedia-Foundation entschied, was ich trotz allem übrigens im Rahmen meiner Möglichkeiten wieder tun würde. Doch dies ist eine etwas längere, wenngleich durchaus aufschlußreiche Geschichte, bei der es wieder mal einiges zu durchschauen gab, was gemeinhin Medienkompetenz genannt wird, also die Fähigkeit Informationen zu finden, zu bewerten und zu verarbeiten:

Am 9. November 1988 jährte sich die Reichspogromnacht zum 50. Mal, jene Nacht, in der sich der deutsche Mob für seinen Führer aufschwang, die Fensterscheiben jüdischer Mitbürger einzuschlagen. Beim Glasbruch ist es selbstverständlich nicht geblieben, weswegen der Begriff Reichskristallnacht gemeinhin als Verharmlosung gilt, soweit man nicht fähig ist, sich für gesprochene Anführungszeichen Gehör zu verschaffen - aber zu diesem Aspekt später. Anläßlich dieses Jahrestags zelebrierte der Deutsche Bundestag damals noch in Bonn am 10. November 1988 eine Gedenkstunde, und der damalige Bundestagspräsident Philipp Jenninger (CDU) hielt eine schreckliche Rede. Kein einziges Wort, nichts, gar nichts vermochte die Dimension dieses Unrechts begreifbar zu machen, das sogar erst den Auftakt zur millionenfachen, industrialisierten Menschenvernichtung markierte, indem die Nürnberger Rassengesetze vom 15. September 1935 in der Mitte der Bevölkerung angekommen waren. Jenninger verbreitete ein Gefühl des Eingelulltwerdens, als dürfte diese berechtigte Wut, mit der zum Beispiel Simon Wiesenthal sein gesamtes Leben in den Dienst der Aufarbeitung dieses Unrechts gestellt hatte, niemals lodern oder sich gar in effektiver Vorsorge gegen ein Wiedererstarken solcher Kräfte kanalisieren. Jenninger machte alle Deutschen gleichermaßen zu von Hitler faszinierten, egal ob sie Widerstand geleistet oder für ihren Führer gemordet hatten. Die Proteste waren vielstimmig, da Jenninger auch verteidigt wurde für sein vermeintliches Aussprechen der Wahrheit, denn für die Verhältnisse der CDU war es damals durchaus revolutionär, von Deutschen im Nationalsozialismus begangene Verbrechen nicht zu verleugnen, sondern nur über die Zwänge einer schrecklichen Diktatur erklärend zu relativieren. Am 11. November 1988 trat Jenninger als Bundestagspräsident zurück und entschwand in hochbezahlte Positionen jenseits des parlamentarischen Rampenlichts.

Am 9. November 1989, zum 51. Jahrestag der Reichspogromnacht fiel die Mauer zwischen den beiden deutschen Staaten, die sich am 1. Juli 1990 per Währungsunion und im Oktober 1990 per Einigungsvertrag wiedervereinigten und sich nach Abzug der Besatzungsmächte nun erstmals als Demokratie bewähren konnten. Die 90er Jahre waren jedoch von komplettem Versagen gekennzeichnet. Dieselben deutschen Wirtschafts-Eliten, für die bereits Adolf Hitler zur Weltherrschaft gegrabscht hatte, schickten erstmal Jürgen Schrempp los, um mit seiner Welt AG schonmal wirtschaftlich den neuen deutschen Anspruch in der Welt zu formulieren. Die Remilitarisierung der deutschen Außenpolitik wurde um der Militarisierung willen durchgesetzt. Und die von Horst Köhler mit der Währungsunion gekauften ostDeutschen verhalfen jenen westReaktionären zu einem zweiten Frühling, die in der alten Bundesrepublik unter westalliierter Besatzung demokratisch schon vergleichsweise weitgehend überwunden waren und in deren Fahrwasser zunächst im Osten und später zunehmend auch wieder im Westen deren rechtsextreme Vulgärform, die Stiefel-Nazis zu wüten begannen.

Weil der 9. November in der deutschen Geschichte insbesondere im Hinblick auf 1938 und 1989 die besondere Verantwortung jedes einzelnen Bundesbürgers markiert, für und gegen welche gesellschaftlichen Entwicklungen er sich entscheidet und einsetzt, startete ich 1996 eine Petition, am 9. November den Tag der deutschen Einheit zu begehen, anstatt am 3. Oktober Helmut Kohls gesellschaftlich längst gescheiterten Einigungsvertrag zu feiern. Damals im Herbst 1996 erinnerte ich mich auch wieder an diese erbärmliche Gedenkstunde mit Philipp Jenninger, recherchierte eine zwischenzeitlich überhaupt erst technisch möglich gewordene taz-CD-ROM und bemerkte, wie brilliant dieses Blatt 1988 noch war, mit dem ich zwischenzeitlich gebrochen hatte. Und ich verspürte diese Sehnsucht nach der alten Bundesrepublik, in der sozial relevante Themen gelegentlich nochmal im Parlament abgearbeitet wurden, so wie Philipp Jenningers gescheiterter Versuch, insbesondere die Schuld jener Eliten, mit denen die junge Bundesrepublik bis in die 60er Jahre noch nahezu bruchlos weitergemacht hatte, völkisch auf alle Bundesbürger gleichermaßen zu verteilen. Die Politik der Regierungen Kohl und Schröder/Fischer kopierten in den 90ern hingegen den feudalen Stil der SED - alles kam wie in der DDR von oben, sollte bejubelt werden, und während Kohl erst nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl überhaupt ein Bundesumweltministerium eingerichtet hatte, richtete für ihn das Volksmusik dudelnde staatliche Propaganda-Fernsehen kurz vor seiner Abwahl zur Inszenierung von Diskursen Sabine Christiansen ein, die gegen jedes ansatzweise geistreiche Argument immer eine Übermacht lautstark kopfschüttelnder Lobbyisten zusammengestellt hatte. Es war die Zeit des Parolenbrüllens: Der Markt muß das regeln, wenn es um das Verscherbeln von Tafelsilber ging und das damit einhergehende Prinzip Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Es herrschte Goldgräberstimmung unter den charakterlich asozialen, denen eigentlich immer egal war, wie und auf wessen Kosten sie sich bereichern. Im Grunde hat diesen Stumpfsinn erst George W Bush abgelöst und zu einem intellektuell höheren, also die Widersprüche verschärfenden Niveau gezwungen mit seiner Sehnsucht nach mehr als nur dem Kalten Krieg, den er 2001 statt gegen die Sojwetunion gegen Islamismus und Die Achse des Bösen zu führen begann. Folglich hatte meine 1996 gestartete Petition für den Tag der deutschen Einheit am 9. November auch keinerlei Erfolg - weder bei ihrer parlamentarischen Abfertigung, noch irgendwie öffentlichkeitswirksam.

Als ich im Januar nach der Jahrtausendwende Sylvin Rubinstein begegnen durfte, konnte ich ihm immerhin mit eher reinem Gewissen in seine Augen blicken, wobei er mir meine gleich noch weiter öffnete bis mich das fast überforderte. Im selben Monat wurde Wikipedia gegründet und gehört inzwischen fast so zu meinem Alltag wie mein durch Sylvin Rubinstein erweitertes Bewußtsein. Und beides beißt sich nun auf http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Jenninger wegen der dortigen geschichtsfälschenden Darstellung jenes Eklats im Bundestag aus dem Jahr 1988. Eigentlich wollte ich aus später darzulegenden Gründen nicht als Autor bei Wikipedia schreiben, aber dann ließ ich mich doch dazu hinreißen, als ich auf SPIEGEL ONLINE eben jene Falschdarstellung von Wikipedia durch Sebastian Fischer und Severin Weiland reproduziert fand. Diese hatten in einem Artikel zum Eklat um den Versuch des Günther Oettinger, seinen Vorgänger als Ministerpräsident von Baden-Württemberg, den Nationalsozialisten Hans Filbinger, in einen Gegner des NS-Regimes umzulügen, sowie zu dessen Studienzentrum Weikersheim mit mindestens Abgrenzungsproblemen zum Rechtsextremismus formuliert: In dessen Präsidium sitzen heute stramme Konservative wie Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) oder Philipp Jenninger (CDU), der 1988 wegen einer missverständlich betonten Rede über die NS-Zeit als Präsident des Bundestags zurücktreten musste. Ich schrieb folgende eMail:

Von: Dirk Burchard
Datum: 13. April 2007 19:56:46 GMT+02:00
An: sebastian_fischer@spiegel.de
Kopie: Severin_Weiland@spiegel.de
Betreff: Filbinger-Eklat und Jenninger-Eklat

Moin!

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn SPIEGEL ONLINE in einem Artikel über die versuchte Geschichtsfälschung des Günther Oettinger einer anderen Geschichtsfälschung aufsitzt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Jenninger ist eine von mir seit einiger Zeit beobachtete Seite, wo mit einigem Aufwand der Eklat um Philipp Jenninger anläßlich des 50. Jahrestags der Reichspogromnacht umgelogen wurde. Ich bin erstaunt, daß diese Geschichtsfälschung auf Wikipedia einfach so von SPIEGEL ONLINE übernommen wird, denn schon die Archive des SPIEGEL sollten ergeben, daß es 1988 keine Diskussion um die angeblich nur missverständlich betonte Rede über die NS-Zeit gab, sondern vielmehr eine inhaltliche Auseinandersetzung, weil Jenninger sich die Sichtweise der Mitläufer zu eigen gemacht und Widerstand als querulantische Nörgler diffamiert hatte, anstatt solchen zum gebotenen demokratischen Handeln zu erklären. Eine solche Richtigstellung habe ich daher soeben auf Wikipedia ergänzt - damit das auch auf SPIEGEL ONLINE nicht nochmal falsch abgeschrieben und verbreitet wird.

Mit freundlichem Gruß
Dirk Burchard

Während diese eMail unbeantwortet blieb, gab es bezüglich meiner Richtigstellung bei Wikipedia massive Widerstände, so daß ich auf entsprechende Forderungen nach Belegen erneut meine taz-CD-ROM bemühte und letztlich nur noch folgende eMail schreiben konnte:

Von: Dirk Burchard
Datum: 22. April 2007 18:24:56 GMT+02:00
An: info-de@wikimedia.org
Betreff: Protest gegen Geschichtsfälschung auf Wikipedia

Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Jenninger haben vermutlich politische Aktivisten der Jungen Union oder sogar Rechtsextremisten eine Darstellung des Eklats im Deutschen Bundestag zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht durchgesetzt, welche eklatant die tatsächlichen Geschehnisse um den 9. November 1988 verfälscht und darüber hinaus den späteren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Ignatz Bubis zu einer Art Reinwaschung mißbraucht, während die Rolle des damaligen Vorsitzenden Heinz Galinski unterschlagen wird. Zur derzeitigen, als PDF angehängten Darstellung, nachdem Jenninger seine skandalöse Rede angeblich nur falsch betont haben sollte, hatte ich Informationen aus der unmittelbaren Diskussion um diesen Jahrestag ergänzt, daß es sehr wohl inhaltliche Kritik an seiner Rede gegeben hatte:

Entgegen der vorstehenden, von Wikipedia-Vandalen aggressiv verteidigten Darstellung von der allein mißlichen Betonung gab es 1988 jedoch massive inhaltliche Kritik an der Rede Jenningers. Schon vorab hatten Jenninger und die CDU im Ältestenrat des Bundestags einen Antrag der Grünen niedergeschlagen, ein Rederecht für Heinz Galinski durchzusetzen, dessen Kritik die tageszeitung (taz) am 3. November 1988 zitierte, die geplante Gedenkstunde sei Ausdruck eines mangelnden Geschichtsbewußtseins in der Bundesrepublik, denn: Es hätte dem Ansehen der Bundesrepublik gut zu Gesicht gestanden, wenn ein direkt Betroffener, ein ehemals Verfolgter, auch die Möglichkeit gehabt hätte, gerade vor dem Deutschen Bundestag wegen der Bedeutung dieses Tages ein Wort an die Öffentlichkeit zu richten. Die Legende von Jenningers angeblich nur mißlicher Betonung geht zurück auf Hellmuth Karasek, der in einem am 12. November 1988 von der taz-Berlin veröffentlichten Interview gemutmaßt hatte: Vielleicht ist Herr Jenninger nur zu dumm, einen solchen Text richtig vorzutragen, denn ihm waren beim Lesen Anführungszeichen aufgefallen. Dafür spricht zwar die am 12. November 1988 in der taz-Bremen publizierte Aussage des CDU-Bundestagsabgeordneten Bernd Neumann, Jenninger habe die Rede nicht selbst geschrieben und erst um 2 Uhr nachts in die Hand bekommen. Aber bereits in seinen 40 Zeilen taz-Kommentar vom 11. November 1988 hatte Oliver Tolmein erhebliche inhaltliche Kritik formuliert, insoweit vom Kampf zwischen Ariern und Juden, der germanischen Rasse und vom jüdischen Blut die Rede war, als seien das anerkannte Kategorien, und weiter: Ausführlich referiert er, ohne einen eigenen Standpunkt zu beziehen, völkische antisemitische Vorurteile. Tatsächlich hatte Jenninger auch den Widerstand gegen das NS-Regime in seiner Rede auf die Formel querulantische Nörgler reduziert, anstatt solchen zum gebotenen demokratischen Handeln zu erklären. Vergleichsweise breiter Konsens war daher 1988, daß Jenninger sich die Sichtweise der sich nachträglich vom NS-Regime distanzierenden Mitläufer zu Eigen gemacht hatte, wie das etwa Lothar Baier im taz-Kommentar vom 12. November 1988 formuliert hatte: Vor dem Bundestag hat Jenninger den kleinen von Hitler faszinierten Mann so überzeugt gespielt, daß schließlich auch die Zuschauer keinen Unterschied zwischen Person und Rolle mehr erkannten.

Aggressiv versuchen die Benutzer TMFS und Plehn nun durch Unterstützung eines Administrators diese im wesentlichen aus belegten Zitaten zusammengestellte Richtigstellung zu verhindern, nachdem ersterer zunächst sogar Verlinkungen der Verbindung Jenningers zum rechtsextremen Studienzentrum Weikersheim gelöscht hatte. Nun zeugt es sowieso schon von nichtvorhandener Diskursfähigkeit, daß ich sachliche Informationen gegen gesinnungsmotiviert löschende Demagogen in einer öffentlichen Enzyklopädie durchkämpfen muß, da mir dieses aber nun durch eine administrative Sperre zusätzlich erschwert wird, protestiere ich halt gegen diese:

* Sperrender Administrator: Seewolf
* Sperrgrund: Verstoß gegen Keine persönlichen Angriffe
* IP-Adresse: xxx.238.139.98
* Block-ID: #113443

Angehängt die aktuelle, zensierte und die Geschichte fälschende Fassung: (PDF)

Auch diese eMail wurde von keinem Wikipedianer beantwortet. Aber immerhin weiß ich jetzt endgültig, warum ich nicht auf Wikipedia schreiben wollte über diesen Umstand hinaus, daß ich mich für das Gesamtprojekt zu sehr verantwortlich fühlen würde, wenn ich anfinge. Nun kann dort jeder schreiben auch ohne Account, und gelegentlich mal einen Weblink ergänzen, ist für mich noch kein Schreiben von Inhalt. Als einen der Vorteile eines festen Benutzerzugangs führt http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Anmeldung allerdings aus: Mehr Anonymität: Statt deiner IP-Adresse wird in der Versionsgeschichte und den öffentlichen Logfiles nur dein Benutzername angezeigt. Demgegenüber halte ich nicht nur die Zuordnung jeder individuellen Werkleistung zu ihrem Urheber für immens wichtig, ich trete sogar aktiv dafür ein, und deshalb ist mir schon die zu meinem iBook mitgelieferte World Book Enzyklopädie konzeptionell näher, da Einträge ihren Autor namentlich benennen, der die geistige Arbeit erbracht hat, Informationen zu sammeln, zu bewerten und zu einer möglichst verständlichen Darstellung zu komprimieren. Darüber hinaus entwickelten meine Überzeugung schon leidvolle Erfahrungen mit meiner eigenen Abi-Zeitung, die ich im Jahr 1986 organisiert hatte und für die ich als vermeintlicher Chefredakteur einigen Ärger abbekommen hatte für anonyme Beiträge anderer. Wer etwas sagen will, sollte dies im Regelfall in eigenem Namen tun, und indem Wikipedia den anonymen Account zum Normalfall macht, liefert sich diese Enzyklopädie nahezu schutzlos irgendwelchen Nachwuchspolitikern oder Lobbyisten aus, die für sie relevante Informationen unter dem Deckmantel des idealistischen Wikipedianers zurechtbiegen und beckmessernd gegen Richtigstellungen verteidigen, so wie das mit dem Eklat um Philipp Jenninger geschehen ist.

Einzelfall? Keineswegs. Ein weiteres treffliches Beispiel wäre ein ehemaliger deutscher Botschafter, über dessen Karrierebruch derzeit auf Wikipedia allein zu lesen steht: Im Sommer 2005 kritisierte er die Amtsführung des seinerzeitigen Außenministers Joschka Fischer und wurde von diesem in den Ruhestand versetzt. Da soll es also jemand gewagt haben, Joseph Fischer zu kritisieren und mußte das mit seiner Entlassung büßen? Sicher, Joschka Fischer hatte sich nach 1968 gemeinsam mit seinem Freund Daniel Cohn-Bendit an die Spitze von seit der muffigen AdenauerÄra massiv aufgestautem Protestpotential krakehlt. Beide wurden von Medien als Hofnarren geduldet, weil sich darüber dieses Potential zerreden ließ wie bei Sabine Christiansen, und beide stehen auch dafür, daß die ehemals radikaldemokratische Umwelt- und Friedenspartei DIE GRÜNEN heute zu visions- und zahnlosen Fischer-Liberalen verkommen ist. Und kaum etwas anderes markiert Joschka Fischers Scheitern als selbsternannter 68er mehr, als daß er fast zwei Legislaturperioden benötigt hat, um die braunen Traditionen in seinem Bundesaußenministerium zu erkennen, in dem sich selbstverständlich zahlreiche altNazis mit Gründung der Bundesrepublik umetikettiert hatten, die auch schonmal ihre eigenen Kinder oder Kameraden rekrutiert oder sonstwie in ihre ministerialen Fußstapfen haben treten lassen. Da war es schon arg wenig, daß Fischer lediglich verfügt hatte, daß Nachrufe auf verstorbene Mitarbeiter des Bundesaußenministeriums, die vormals Mitglieder der NSDAP oder gar der SS waren, in der Hauszeitschrift des Ministeriums internAA nicht mehr in ehrendem Gedenken vermeldet werden dürfen. Und wenn ein Frank Elbe in einem offenen Brief schon gegen diese minimale Respekteistung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus Front macht, die regelmäßig keine Chance auf eine solche Karriere zwischen den durch umetikettierte altNazis besetzten Diplomatenjobs hatten, dann ist das eigentlich mehr als nur ein Grund zur Entlassung in den Ruhestand - aber nachdem sich einmal freie Enzyklopen auf meine Arbeit gestürzt haben, werde ich mir diese auf http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Elbe nicht nochmal antun.

Daß ich eine solch schmierig die Wahrheit verfälschende Seite über mich selbst bei Wikipedia nicht haben möchte, versteht sich von selbst. Umgekehrt wollte ich zwischen solchen glattgelogenen Gestalten aber keinesfalls der einzige sein, an dem sich anonyme Demagogen kritisch abarbeiten. Und deshalb verbitte ich mir eine mögliche Einrichtung von http://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Burchard und behalte mir vor, dies sogar zu untersagen.

(Nachtrag: Auch Henryk M Broder übernahm die von reaktionären Blockwarten bei Wikipedia verteidigte Geschichtsfälschung zum Fall Jenninger)





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